Das Album der Woche: Bleed From Within mit Fracture
Bleed From Within und das Album der Woche? Ja, der ewige Underdog und die gefühlt ewige Vorband haut ein derart tolles Album raus, dass sich der Status der Band nun aber echt mal ändern muss. „Fracture“ bietet Alles, was moderner Metalcore braucht um zu faszinieren. Unser Album der Woche bei EMP!
Bleed From Within haben sich gewandelt. Sehr sogar, wie man in den letzten Jahren erleben konnte. Dabei hat die Band aus Glasgow so zielstrebig begonnen. Im schottischen Glasgow gründete sich die Truppe 2005 und widmete sich dem Deathcore. Einer aufstrebenden Musikrichtung, die mittlerweile doch stark ausdünnte. „Humanity“ aus dem Jahre 200ahre 2009 war ein herrlicher Beweis dafür, dass man sehr wohl ambitionierten und insbesondere gewitzten Deathcore servieren konnte. Über die Jahre hinweg haben sich Bleed From Within aber immer mehr getraut. Grenzen wurden verschoben, neue Wege gegangen und dabei immer wieder Einflüssen der Platz eingeräumt, den die Band vertreten konnte. „Alte Zöpfe abschneiden“ würde nun der Business-Typ dazu sagen! Und dabei war immer wichtig, dass eben dieser Wandel nicht hastig oder überstürzt vollzogen wurde. Vielmehr bedächtig und behutsam agierte man um nun 2020 quasi eine Verwandlung abzuschliessen. Aus Deathcore wurde nun Metalcore!
Bleed From Within machen nun Metalcore…
Jetzt werden sicher die Unkenrufe laut, dass Metalcore derart ausgelutscht und abgenutzt sei. Ja, dies stimmt, aber eben auch nur bedingt. Bands wie DevilDriver oder auch Sylosis, As I Lay Dying und Bury Tomorrow zeigen auch in diesen Tagen noch, dass Metalcore frisch und lebendig sein kann. Man darf diese Liste nun um Bleed From Within erweitern, denn „Fracture“ bietet all das, was dazu gehört um die Metalcore-Speerspitze zu sein. Direkt und ohne Umwege geht es mit „The End Of All We Know“ in die Vollen. Intro? Fehlanzeige! Wieso auch, wenn man mit Stakkato und eine Brise Black Metal direkt zu Beginn die Sache klarmachen kann? Mit einem kristallklaren Sound, der wirklich jedes Instrument herrlich aufzeigt, ist der Opener ein aggressiver Track, der den Hörer gegen die Wand drückt. „Pathfinder“ ist regelrecht Programm.
… aber derart guten, dass man überzeugen kann!
Der zweite Sog bietet stampfend und groovend das, was DevilDriver schon lange umsetzen. Die Bassdrum hämmert, Breakdowns knallen und machen dies zu einem mächtigen Track. Ähnlich gestrickt ist „Into Nothing“, wenn er auch insgesamt moderner aufgestellt ist. Drei Tracks, drei Hits und allesamt doch unterschiedlich. Hier wird die Bandbreite aufgezeigt, die Bleed From Within auf dem Album zu Tage bringen. Sei es Thrash-lastig oder auch mit Groove, Headbanging-Momente oder Breakdowns. Deathcore klingt anders, wobei die Truppe ihren Ursprung immer noch hier und da platzieren kann oder sogar will. Technisch versiert an der Gitarre wir es bei „For All To See“ und „Night Crossing“. Die Lead-Gitarre ist traumhaft und spielt das Können an dem 6-Saiter super aus. „A Depth That No One Dares“ ist dagegen wieder ein fieser und aggressiver Hassbatzen, der mit Atmosphäre und Technik auftrumpfen kann.
„Fracture“ ist ein Koloss von Album!
10 Songs, 10 Knaller-Tracks! Was will man mehr? Eigentlich kann man sich nichts mehr wünschen. Was bleibt ist die Hoffnung, dass sich die Band aus dem Schatten der „ewigen Vorband“ mit „Fracture“ verabschieden kann. Das Songwriting ist klasse, die technische Umsetzung noch besser und über die Live-Qualitäten muss man nicht sprechen, sofern man die Schotten jemals live erleben konnte. Klarer Start-Ziel-Sieg für Bleed From Within und „Fracture“ ist zurecht unser Album der Woche bei EMP!
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