Ein Nachruf zum Tode von Taylor Hawkins
Taylor Hawkins – Der Inbegriff des Surfer-Boys
Hawkins und mein Weg sollten sich im Vorfeld zu „There Is Nothing Left To Lose“ kreuzen. Grohl hatte mit seiner Truppe nicht nur Album Nummer Drei im Gepäck, sondern auch einen neuen Schlagzeuger. Hawkins spielte schon seit Monaten bei den Foo Fighters, nachdem William Goldsmith regelrecht bei Album Nummer Zwei übergangen wurde. Taylor Hawkins hatte über eine Radionachricht erfahren, dass die Foos einen neuen Drummer suchten. Über Umwege rief er Grohl und man einigte sich. Mit „There Is Nothing Left To Lose“ hatte er nun seinen ersten Input beigetragen. Offen gesprochen war ich irritiert, als Hawkins mir zum ersten Mal gegenüberstand. Übersichtlich in der Größe, drahtig gebaut und mit einem derart breiten Grinsen, dass ich mir diesen Surfer-Boy nicht so wirklich bei den Foo Fighters vorstellen konnte oder wollte. Hätte man damals mit mir gewettet, hätte ich keinen Cent darauf gesetzt, dass Hawkins lange bei der Band verweilen würde.Mit den Foo Fighters zum Welterfolg
Ich sollte mit irren. Glücklicherweise, denn Hawkins entwickelte sich zu einem wichtigen Bestandteil der Band. Nicht nur sein Charakter brachte die Band nach Vorne. Dave Grohl fand ihn ihm einen kleinen Bruder, die unzertrennlich waren. In Erinnerung habe ich noch ein Interview mit Dave Grohl, zudem Taylor Hawkins kam. Er setzte sich und es entwickelte sich eine Dynamik zwischen den beiden, dass man enorm darauf achten musste, das Interview nicht komplett aus den Augen zu verlieren. Sie sprachen über Ideen, Erlebtes, machten Witze und schraubten sich regelrecht in eine andere Sphäre. Doch Hawkins zeigte auch, dass er ein begnadeter Sänger und Musiker ist. Mit „Cold Day In The Sun“ hatte er seinen Einstand als Sänger, was ihn zu einem festen Bestandteil einer Show entwickeln ließ. Hawkins verließ das Schlagzeug, trat ans Mikrofon und performte insbesondere Queen-Klassiker mitten im Set einer Foo Fighters Show.Hawkins wurde zu Lebzeiten schon zur Legende
Die Foo Fighters schrieben 7 Alben mit Hawkins, entwickelten sich zu einer der wichtigsten Band im Rock-Zirkus, heimsten 12 Grammys ein und eroberten die Charts. Taylor Hawkins suchte aber auch abseits der Foo Fighters nach Spielwiesen. Mit Taylor Hawkins And The Coattail Riders veröffentlichte der Blondschopf drei Alben, spielte das Schlagzeug bei Coheed And Cambria zu „Good Apollo, I’m Burning Star IV, Volume Two“ ein und war auch bei Slash und seinem 2010er-Album zu hören. Mit Brian May musizierte der Mann, den Beach Boy’s knallte er nicht die Tür vor der Nase zu und zuletzt gründete er mit Dave Navarro die Gruppe NHC. Taylor Hawkins war mehr als ein Drummer, er war ein Entertainer. Ein Mann, der stets gut gelaunt und grinsend seinen Mitmenschen gegenüber trat und welcher schon lange den Ruf des Sunny Boys abgelegt hat. R.I.P. Taylor Hawkins! Ein immenser Verlust für die Musikszene!Tags: Dave Grohl Foo Fighters Taylor Hawkins | permalink